Dürer trifft Einstein

Bronze, Plexiglas
Institut der Physik, Universität Heidelberg

Bildhauerin Sabrina Hohmann

Auf der Sitzstufe, die entlang der Magistrale am Klaus-Tschira-Institut für Physik verläuft, sitzt ein Hase. Er ist leicht überlebensgroß. Sein Ausdruck ist würdig und entspannt, aufmerksam blickt er in Richtung der Grünfläche. Auf der angrenzenden Grünfläche steht eine große, gebogene, vollkommen transparente Scheibe.

Ein zweiter Hase springt, einen Haken schlagend, durch diese Scheibe hindurch. Die Eigenschaften der Hasen können auch Ideale der Forschung sein: Hasen sind überaus wachsam und anspruchsvoll, freiheitsliebend und nicht zu domestizieren. Sie sind flexibel, von sprunghafter Intuition. Der Hase ist ausgestattet mit großer Zeugungskraft, die für Schaffenskraft schlechthin steht. Der in Höhe des Eingangs des Klaus-Tschira Gebäudes in würdiger Ruhe und Sicherheit sitzende Hase, verkörpert die Errungenschaften, das, was wir wissen. Man kann sich zu ihm setzen, sich an ihn lehnen, mit ihm Ausschau halten.

Er schaut aufmerksam nach vorne, hin zu der hohen, weit gebogenen transparenten Fläche, die einen eigenen Raum aufspannt, ohne dabei etwas zu verdecken, zu versperren. Diesen Raum, diese Fläche, die fast nur eine Vorstellung sein könnte, durchquert der zweite Hase hakenschlagend im Sprung. Seine Dynamik, sein Impuls, geht vom Klaus-Tschira-Institut aus. Er verkörpert, was wir noch nicht wissen, was wir suchen, was sich uns wieder entzieht, wofür wir Imagination, Vision benötigen.