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Kunstgießerei Hofmeister in Berg/Höhenrain bei München
Kunstgießerei Hofmeister in Berg/Höhenrain bei München - Werkzeuge
Kunstgießerei Hofmeister in Berg/Höhenrain bei München - Arbeitsprozess
Kunstgießerei Hofmeister in Berg/Höhenrain bei München - Josefine Bundessiegerin 02

Ziseleurmeister Martin

Von der Kunstgießerei Herbich e.K.
(Inh. Claus Seemeier) in Gernlinden konnte ich nach Schließung des Betriebes den langjährigen Mitarbeiter für meine Kunstgießerei gewinnen.

Martin ist eine Bereicherung für unser Team. Er besitzt sehr gute Kenntnisse beim Erstellen der Patina und beim Ziselieren von Klein- und Großplastiken.

Presseveröffentlichungen

Radio Oberland Interview

mit Anna Try und Marc-Andreas Hofmeister
Radio Oberland am 20. März 2023

Die Kunstwelt gießt am Starnberger See

von Lea Warmedinger,
Merkur vom 13. März 2023

von Lea Warmedinger

Handwerk hat goldenen Boden, heißt es. Mancher Beruf wird aber immer seltener, ist sogar vom Aussterben bedroht. Wir haben drei Betriebe besucht, darunter die Kunstgießerei Hofmeister.

Berg – Staub und Hitze schlagen einem entgegen, wenn man man die Werkstatt von Kunstgießer Marc-Andreas Hofmeister betritt. In einer großen Wanne rühren zwei Mitarbeiter eine Masse aus Ziegel, Gips und Wasser an. Ein weiterer Kollege bearbeitet eine Bronzefigur mit Feuer, und wieder ein anderer feilt an einem der vielen Kunstwerke. Hofmeisters Kunstgießerei in Berg im Landkreis Starnberg ist eine der letzten in Oberbayern.

Marc-Andreas Hofmeister ist stolz auf seinen Betrieb. „Es ist zwar ein körperlich harter Beruf, denn man steht den ganzen Tag im Staub“, sagt der 55-Jährige. „Aber er ist sehr vielseitig und kreativ. Und man trifft auf interessante Leute.“ Der Großteil seiner Kunden sind Künstler. Weil die Gießerei eine solche Rarität ist, kommen Bildhauer aus ganz Bayern, Österreich und der Schweiz, um ihre Kunst in Bronze, Messing, Silber oder Aluminium gießen zu lassen.

In seiner Werkstatt in Höhenrain, einem Ortsteil der Gemeinde Berg, produzieren Hofmeister und seine sieben Mitarbeiter alles Mögliche – vom Silberlöffel bis zur lebensgroßen Figur. Aber egal was, immer sind es viele Arbeitsschritte. „Wir bekommen meist Kunstwerke aus Ton oder Gips, wie zum Beispiel diese Tafel für die Einweihung einer Brücke“, erklärt Hofmeister und deutet auf eine aus Ton geformte Schrifttafel. Davon hat er bereits einen Abdruck aus weichem Silikon erstellt. Im nächsten Schritt nimmt er einen Pinsel zur Hand und streicht schwarzes, flüssiges Wachs in den Abdruck. Daraus entsteht dann eine exakte Nachbildung der Tontafel. „Später kommt das Wachs in einen Block aus Schamott“, sagt Hofmeister. „Der kommt dann in unseren 670 Grad heißen Trockenofen, wo das Wachs herausschmilzt.“

Und hier beginnt erst die eigentliche Arbeit des Metall- und Glockengießers: Einmal in der Woche kommt der große Tiegelofen zum Einsatz. Bei 1200 Grad schmilzt Hofmeister die Bronze und gießt sie in den Hohlraum der Schamott-Formen. Nach dem Abkühlen zerschlägt er den Block und der Guss kommt zum Vorschein. Das ist jedes Mal ein spannender Moment, weil man erst dann sieht, ob alles perfekt ist. Der Guss wird optisch nachbearbeitet – etwa mit Lauge und Feuer zur Farbveränderung.

Der 55-Jährige war schon früh von seiner Tätigkeit begeistert. Als Kind durfte er in der Gießerei seines Großvaters in München aushelfen. Direkt nach der Schule absolvierte er die Ausbildung, später den Meister. Weil sein Beruf so selten ist, musste sich Hofmeister seine gesamte Ausstattung selbst bauen – beispielsweise den Kachelofen. „Man muss alles können und sich zu helfen wissen“, sagt er. Heute ist Hofmeister seit 32 Jahren selbstständig, bildet in seiner Kunstgießerei aus und ist Vorsitzender des Prüfungsausschusses. Deshalb weiß er, dass es in ganz Deutschland zuletzt vor zwei Jahren einen Auszubildenden gab. Die Prüfungen finden bei Nürnberg statt, doch lange ist Hofmeister dort nie. „Wir sind am Vormittag schon fertig. Da sind oft mehr Prüfer als Prüflinge“, sagt er und lacht.

Zwischen Schauspiel und Kunst

von Laura Forster,
Merkur vom 3. April 2022

Thamara Barth fertigt Bronze-Skulpturen an

Mehrere Monate braucht Schauspielerin Thamara Barth bis sie mit ihren Skulpturen zufrieden ist. Eine Ausstellung im Landkreis Starnberg ist ein großer Wunsch der Bergerin.

Seit rund einem Jahr wohnt die Schauspielerin Thamara Barth in der Gemeinde Berg. Das Atelier im Keller ihres Hauses nutzt die „Rosamunde-Pilcher“-Bekanntheit als Rückzugsort. Neben Schmuckstücken entstehen dort auch individuelle Bronzeskulpturen.

Berg – Ein Schachset mit selbstgefertigten Märchenfiguren auf dem Tisch, ein verliebtes Paar auf der Treppe und eine Tänzerin im Regal: Im ganzen Haus von Schauspielerin Thamara Barth und ihrem Lebensgefährten, dem Herzchirurg Rüdiger Lange, hat die 47-Jährige ihre Kunstwerke verteilt. Skulpturen aus Bronze sind Barths Steckenpferd. „Wenn ich nicht drehe, arbeite ich jeden Tag an meinen Werken. Langeweile kenne ich nicht.“

Die Leidenschaft zur Kunst wurde Barth, die seit rund einem Jahr in Berg lebt, in die Wiege gelegt. Mit einem Keramikmodelleur und Bildhauer als Vater wurde ihr künstlerisches Talent bereits als Kind gefördert. „Ich bin mit Ton in der Hand großgeworden“, erinnert sich Barth. Nach der Schule entschied sie sich zuerst für eine Ausbildung als Sozialversicherungsfachangestellte in Heilbronn. Doch der Wunsch, Schauspielerin zu werden, war groß. „Meine Eltern waren anfangs nicht ganz so begeistert als ich ihnen erzählt hab, dass ich etwas Kreatives machen möchte.“

Thamara Barth ist aus Filmen wie „Rosemunde Pilcher“ und „Der Bergdoktor“

Barth zog Ende der 90er-Jahre nach München und fing beim „Münchner Schauspielstudio“ an. Seitdem stand sie für Filme und Serien wie „Rosamunde Pilcher“, „Der Bergdoktor“ und „Die Rosenheim-Cops“ vor der Kamera. 2022 wird Barth auf der internationalen Kinoleinwand zu sehen sein – in einem Italo-Western „The 4th Horseman“ neben Franco Nero und F. Murray Abraham. In „Anomalous“ tritt sie als Ärztin auf, die einen Unweltskandal enthüllt. Der Drehort: London.

Zwei bis drei Monate im Jahr ist Barth für Dreharbeiten unterwegs, während Corona wurde ihre Arbeit jedoch deutlich gebremst. „Seit der Pandemie bin ich mehr zuhause und widme mich meiner Kunst“, sagt Barth. Das Atelier im Keller ihres Hauses ist ein Kraft- und Ruheort für die Schauspielerin. „Ich bin fast jeden Tag hier, es ist ein guter Ausgleich und ich komme zu mir selbst.“

Thamara Barth mittlerweile zur „Landpflanze“ geworden

Wegen ihrer Kunst-Leidenschaft ist Barth mit ihrem Lebensgefährten aus der Landeshauptstadt an den Starnberger See gezogen. „Ich war ein richtiger Stadtmensch. Doch inzwischen bin ich tatsächlich eine Landpflanze geworden“, sagt Barth. Während der Pandemie entdeckte die Schauspielerin die Berger Kunstgießerei Hofmeister und fuhr mehrmals die Woche in die Werkstatt. „Da hat es sich angeboten, in die Nähe zu ziehen.“

Vor fünf Jahren hat Barth begonnen, mit Bronze zu arbeiten. „Ich wollte etwas anderes als Keramik machen. Besonders aufregend ist für mich der Moment, in dem ich sehe, wie sich die glühheiße, amorphe Bronze in Form der von mir gestalteten Skulptur darstellt.“ Monatelang modelliert sie ein Kunstwerk, bis es fertig und Barth zufrieden ist. Etwas mehr als ein Dutzend Figuren hat Barth bereits gefertigt. „Mein Markenzeichen sind lange Arme, fließende Bewegungen und viel Leichtigkeit.“ Zwar steht ein Großteil der Arbeiten der Bergerin bei ihr daheim, einige Stücke sind jedoch auch zu verkaufen. „Eine Galerie in Zürich und eine in Düsseldorf haben Interesse gezeigt.“

Neben Bronzekunstwerken fertigt Barth auch Schmuck an, den sie im „Fine litte things“ in Starnberg verkauft.  © Laura Forster

Neben ihren Skulpturen fertigt Barth auch Schmuck an. Ohrringe, Ringe, Halsketten und Armbänder reihen sich in ihrem Atelier neben einander auf. Bei Dreharbeiten in Kapstadt 2009 entdeckte Barth einen Stein, der sie faszinierte. „Ich habe in den Townships eine Goldschmiedin kennengelernt, die mir gezeigt hat, wie ich um den Stein einen Ring anfertigen kann.“ Mittlerweile verkauft Barth ihren Schmuck auch im Starnberger Designerladen „Fine litte things“ an der Andechser Straße. „Mir ist es wichtig, dass die Stücke im Trend bleiben und erschwinglich sind.“

Ein großer Wunsch der Schauspielerin ist es, ihre Kunstwerke und Schmuckstücke im Landkreis auszustellen. „Corona hat leider alles erschwert, aber ich hoffe, dass sich in der kommenden Zeit etwas ergibt.“

Kunst bei 1200 Grad

von Laura Forster,
Starnberger See vom 13. März 2022

Mehrere aufwendige Schritte vom Wachsmodell bis zur Patina durchläuft ein Kunstwerk von Marc-Andreas Hofmeister. Drei bis vier Wochen dauert es, bis ein Kunde sein Bronzeobjekt abholen kann. Besuch in einer der letzten Kunstgießereien Bayerns.

Höhenrain – Marc-Andreas Hofmeister zieht sich eine Schutzbrille auf, nimmt das Gestell, das den Tiegel umfasst, in dem die 1200 Grad Celsius heiße flüssige Bronze blubbert, in die Hand und beginnt, die leuchtende Flüssigkeit in die kleinen runden Öffnungen der Schamottquader zu gießen. Zwei seiner insgesamt sieben Angestellten assistieren dem geübten Kunstgießer bei dem Vorgang. Ungefährlich sei die Arbeit nicht, sagt der 54-Jährige. „Man muss schon achtgeben.“ Spezielle Kleidung und Vorsichtsmaßnahmen seien während des Gießens deshalb ein Muss.

Seit mittlerweile 31 Jahren betreibt Hofmeister die Kunstgießerei in Höhenrain – eine der letzten in Bayern. Schon sein Großvater und Urgroßvater übten das Handwerk aus. Er selbst lernte bei Hans Mayr am Gollierplatz in München. Heute gibt er sein Wissen an Angestellte, Auszubildende und Praktikanten weiter. Die Gießerei soll eines Tages sein elfjähriger Sohn Adrian übernehmen. „Der hat Interesse an der Arbeit“, sagt der Vater stolz. Eine wichtige Grundvoraussetzung, denn die Arbeit als Kunst- und Glockengießer ist oft kompliziert, kleinteilig und herausfordernd.

Bildhauer, Museen und Restaurateure aus dem Freistaat, aber auch aus der Pfalz oder Bremen bringen ihre Werke, meist in Gips oder Ton gefertigt, an den Starnberger See, damit aus ihnen eine Bronzeskulptur entsteht. „Zu vielen Kunden habe ich ein persönliches Verhältnis. Das ist wie beim Friseur, da geht man ja auch zu dem, dem man vertraut.“

Bevor der 54-Jährige mit dem Guss beginnen kann, müssen einige Schritte Vorarbeit geleistet werden. Als Erstes lässt Hofmeister eine Negativform des Kunstwerks aus Silikon entstehen, anhand derer er ein Positiv aus Wachs nachbauen kann, das identisch ist mit dem Original. Die Wachsvorlage, die mit Guss- und Luftkanälen versehen wird, tunkt der Kunstgießer in eine aus Ziegeln, Gips und Wasser bestehende Schamottmasse ein.

Nach einer Viertelstunde ist der Block hart und wird aus der Werkstatt in die benachbarte Gießerei getragen. „Eine Woche bleibt die Masse hier drin“, sagt Hofmeister und zeigt auf einen rund drei Meter hohen und zwei Meter breiten 700 Grad heißen Trockenofen. In dieser Zeit schmilzt das Wachs und verbrennt. Sobald der Schamottquader abgekühlt ist, beginnt der Kunstgießer mit der Hauptarbeit. „Wir gießen alle sieben Tage. Sobald genügend Werke zusammengekommen sind.“

Die Bronzeblöcke, die Hofmeister bei einem Hüttenwerk in Ulm kauft, werden in einem sogenannten Trommelofen unter der Erde zum Schmelzen gebracht. Wenn die Legierung rot glühend und flüssig ist, gießt der Höhenrainer die Bronze in die Öffnungen der harten Quader. Nach vier bis fünf Stunden ist das Metall erstarrt. „Dann können wir beginnen, vorsichtig die Schamottmasse zu zerschlagen.“ Anschließend bekommt die Skulptur von einem Ziseleur den Feinschliff verpasst. Sie wird patiniert, mattiert, aufgeraut oder poliert – je nach Wunsch des Kunden. „Insgesamt dauert der Prozess bis zu vier Wochen.“

Eine enge Zusammenarbeit mit seinem Auftraggeber ist dem Kunstgießer besonders wichtig. „Wenn ich die Bildhauer vor vollendete Tatsachen stelle, würde das wahrscheinlich nicht gut enden“, sagt Hofmeister und lacht. Deshalb werden die Künstler bei jedem Schritt miteinbezogen und können sich selbst an der Arbeit beteiligen.

Trotz seiner jahrzehntelangen Erfahrung überlässt der Kunstgießer das Kreative den Profis. Einen Teil der Werke, die in Höhenrain entstehen, stellt Hofmeister jedoch in seiner Galerie am Promenadeplatz in München aus. „Dort verkaufe ich auch einige Werke“, sagt er.

Die Kunstgießerei bietet auch Kurse oder Ausflüge für Schulen und Vereine an. Marc-Andreas Hofmeister ist unter 08171 22 332 oder info@kunstguss.net erreichbar.

Besuch in der Kunstgießerei

von edl,
Oktober 2021

Die Nachbarschaft von Höhenrain besucht am Dienstag, 12. Oktober, die Kunstgießerei von Marc Andreas Hofmeister. Interessierte treffen sich laut Pressemitteilung um 14 Uhr in Höhenrain am Anwesen Oberer Lüßbach 16. Im Anschluss an den Gießerei-Besuch sind eine Einkehr und ein gemütliches Besiammensein in Farchach im Lokal „Müller’s auf der Lüften“ geplant. Informationen bei Gertraud Krause unter der Telefonnummer 08171/20775.

Kunst aus dem Brennofen

von Boris Messing,
Süddeutsche Zeitung vom 29. November 2018

Bei Marc-Andreas Hofmeister in Höhenrain können Bildhauer ihre Werke selber in Bronze oder Silber gießen. Bis zu drei Wochen dauert es, bis ein Objekt fertig ist.

Das Handwerk des Kunstgießens ist Marc-Andreas Hofmeister gewissermaßen in die Wiege gelegt worden, bereits sein Großvater goss Schriftplatten in Bronze. Der Mann mit dem schulterlangen Haar und dem freundlichen Pausbackengesicht hat vor 27 Jahren seine eigene Kunstgießerei in Höhenrain aufgebaut. Seitdem hat er unzählige Kunstobjekte aus Bronze, Messing, Aluminium und Silber gebrannt und gegossen. Das Besondere an seiner Werkstatt: Künstler dürfen selbst Hand anlegen. Vom Fertigen des Silikon-Negativs bis hin zum Ziselieren können sie alles selbst machen – so sie es wollen und können. Dadurch sparen sie sich Kosten – und Hofmeister hat eine bessere Auftragslage. Vor allem aber haben die Künstler die Möglichkeit, ihre Objekte nach dem Guss noch zu bearbeiten. Ein Gewinn für alle also.

Da ist zum Beispiel Birgit Berends-Wöhrl, Hofmeisters Nachbarin. Seit die 54-jährige Künstlerin vor mehr als 20 Jahren seine Kunstgießerei entdeckt hat, kommt sie regelmäßig zu ihm und gießt ihre zumeist aus Ton gefertigten Skulpturen in Bronze. „Es ist einfach eine schöne Atmosphäre hier“, sagt sie. Berends-Wöhrl lebt nicht von ihrer Kunst, sie ist Sozialpädagogin in einem Hort. Die Arbeit am Material empfindet sie als wohltuende Abwechslung zur Arbeit mit Menschen. Drei, vier Ausstellungen – einzeln oder kollektiv – hat sie im Jahr, beispielsweise im Berger Marstall. Da sie keine Galerie hat, muss sie sich selbst vermarkten, und das Material für einen Bronzeguss ist nicht gerade billig. 30 bis 40 Arbeitsstunden braucht Berends-Wöhrl für eine teekannengroße Skulptur. Kosten für den Guss: 1 400 Euro. Bei Hofmeister zahlt sie die Hälfte. Weil sie es selber macht.

Berends-Wöhrl ist eine von drei Künstlern, die gerade in Hofmeisters Kunstgießerei arbeiten. Sie kämen gern zu ihm, sagt er, viele wollten die Kontrolle über den gesamten Gussprozess haben und nichts dem Zufall überlassen. 50 Prozent der Künstler, die zu ihm kommen, gießen laut Hofmeister ihre Figuren und Skulpturen selbst, die andere Hälfte übernehmen seine sieben festangestellten Mitarbeiter. Zum Beispiel Julian Bogner, der für den Guss der Wachsmodelle aus den originalen Kunstobjekten, welche die Bildhauer mitbringen, verantwortlich ist. Er legt auch die Wachskanäle für den Bronzeguss. Der nennt sich im Fachjargon im übrigen Wachsausschmelzverfahren und ist äußerst komplex.

Kurzgefasst verläuft der Prozess des Gießens so: Aus dem Tonmodell des Künstlers wird ein Silikon-Negativ gemacht, das von außen durch eine Gipsschicht stabilisiert wird; in dieses Negativ wird verflüssigtes Wachs gegossen, aber so, dass es innen hohl bleibt – dadurch erhält man wieder ein Positivmodell des ursprünglichen Tonmodells. In und um das hohle Wachsmodell kommt die Schamotte, ein Ziegel-Gips-Gemisch; die Schamotte wiederum wird bei 600 Grad im Trockenofen gebrannt, so dass das Wachs verdampft. In den Spalt zwischen äußerer und innerer Schamotte wird dann die 1 200 Grad heiße Bronze gegossen. Die Schamotte wird entfernt, und fertig ist das Rohobjekt, das zum Schluss noch geschliffen und gepunzt, ziseliert und patiniert wird.

Wie der Eingang in eine dustre Welt mutet das Innere des schwarz verbrannten Trockenofens an, der in Hofmeisters Kunstgießerei steht. Die zwei Mann hohe Tür steht sperrangelweit offen und gibt den Blick in den Schlund des Ofens frei: Schamotteblöcke stehen darin, bereit, gebrannt zu werden. Eine Woche dauert es, bis das Wachs zwischen der Schamotte verdampft ist.

Hofmeister verpulvert bis zu acht Tonnen Restholzpellets, um den Ofen heiß zu halten. Im Vergleich dazu sind die 50 Liter Öl, um die Bronzebarren zu erhitzen, ein Witz – nach zwei Stunden ist das Material flüssig. Insgesamt dauert es zwei bis drei Wochen, bis ein Kunstobjekt gegossen und bearbeitet ist und in einer Ausstellung gezeigt werden kann.

 

Abreibung für einen Esel

von Gronau,
Weilheimer Tagblatt vom 8. September 2017

Text folgt.

Paulaner im Tal: "Resi" hat eine neue Haxe

von my,
Abendzeitung vom 17. April 2017

Möchtegern-Diebe beschädigten die Figur, jetzt ist sie genesen und zurück am Platz.

Altstadt – Anfang März war es, da verletzten dreiste Vandalen „Resi“ schwer. Jetzt wurde die Figur wieder hergestellt. Repariert hat sie Steinbildhauer Martin Piehler aus Herrsching. Vervollständigt wurde sie dann bei Kunstgießer Marc-Andreas Hofmeister aus Höhenrain.

„Resi“, die Bronzesau vor dem Paulaner im Tal, ist Maskottchen und Wahrzeichen des Restaurants. Ganz blank poliert ist sie an einigen Stellen vom vielen Streicheln der Gäste. Wirt Putzi Holenia fand sie am Morgen des 7. März an ihrem Platz vor dem Lokal – mit ziemlicher Schlagseite. Ihr fehlte der linke Hinterhax.

Trotz 100 Kilo Gewicht: Sechs Männer versuchten, „Resi“ zu klauen

Was war passiert? Sechs Männer hatten in der Nacht zuvor versucht, die stattliche Plastik zu stehlen, obwohl Resi stets mit einem fingerdicken Stahlseil angesperrt ist und gut 100 Kilo wiegt. Ein Passant beobachtete, wie die Männer die Figur wegschleppten, er drohte ihnen, sie zu filmen. Da ließen die Täter von dem Schweindl ab – nur das abgerissene Bein nahmen sie mit. Wie genau es abriss, war unklar.

Die Polizei wertete Aufnahmen von Überwachungskameras aus, Putzi Holenia rechnete mit Reparaturkosten von 2.000 Euro. Der Beinbruch war nicht der erste Schaden, den Resi zu überstehen hatte: Im vergangenen Jahr hatte ihr ein betrunkener Gast im Vorbeigehen versehentlich das rechte Ohr abgebrochen. Man kann nur hoffen, dass Resi nun länger unverletzt bleibt.

Fahrenheit 2192

von Sabine Bader,
Süddeutsche Zeitung vom 4. Februar 2016

Zu den Kunden des Kunstgießers Marc-Andreas Hofmeister gehören Bildhauer genauso wie Museen und Restaurateure. Um Bronze zum Schmelzen zu bringen, muss der Ofen des Betriebs auf 1200 Grad Celsius aufgeheizt werden.

Genauso stellt man es sich vor: Die Bronze im Tiegel glüht leuchtend rot, sie ist mit 1200 Grad oder 2192 Fahrenheit bestialisch heiß. Eine Temperatur, die sich der Normalbürger nicht mehr vorstellen kann. Marc-Andreas Hofmeister natürlich schon. Er weiß, seine Arbeit ist nicht ungefährlich. Hofmeister ist gelernter Kunstgießer, er hat seinen Betrieb im Berger Ortsteil Höhenrain jetzt auf den Tag genau seit 25 Jahren, und jeder Gießvorgang ist auch heute für ihn noch spannend. Darum ist er immer dabei, wenn seine Mitarbeiter gießen, prüft, ob alles beachtet wurde und die Bestimmungen eingehalten sind. Sie besagen zum Beispiel, dass beim Gießen Helme, Gesichtsschutz, Lederhandschuhe, eine Schürze und Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen zu tragen sind. „Ja, die Anspannung ist immer da, wenn gegossen wird – egal, ob es sich um ein großes oder kleines Objekt handelt“, sagt Hofmeister. Und er dürfte mit dieser Empfindung nicht allein sein. Wird der glühend heiße Tiegel aus dem Ofen geholt, überträgt sich die Konzentration der Akteure auf alle im Raum, und beim Gießen schwerer Objekte sind einige Leute vonnöten.

Sieben Angestellte hat Hofmeister mittlerweile, davon einen Auszubildenden. Der 48-Jährige bildet seit vielen Jahren aus. Und er tut dies gern. Nicht umsonst ist er im vergangenen Jahr in Berlin als bester Ausbildungsbetrieb Deutschlands ausgezeichnet worden. Er hat auch schon zwei Bundessieger unter seinen Azubis hervorgebracht, eine davon war im Jahr 2014 Josefine Lehner. Sie wurde 2015 zudem beste Kunstschmiedemeisterin Deutschlands und arbeitet noch immer bei Hofmeister. Dass er ein wenig stolz ist auf seinen Leute und auf das, was sie bewerkstelligen, merkt man.

Und das Spektrum des Höhenrainer Unternehmens ist groß. Gefertigt wird für Künstler, Museen, Galerien, Restaurateure und für die öffentliche Hand, beispielsweise für die Schlösser- und Seenverwaltung. So hat Hofmeister die Bugwappen für die Schiffe auf dem Ammersee gegossen oder am Starnberger See den Galionsneptun am Bug des Katamarans „Starnberg“. Aber auch für andere Betriebe fertigt er Beschläge und ähnliches.

Hofmeister ist über seinen Großvater zum Beruf gekommen. Der hatte eine Gießerei in Malching bei Moosach, fertigte hauptsächlich Buchstaben und Plaketten. Seine Arbeit faszinierte den Buben, wann immer er den Großvater mit seinen Eltern besuchte. Darum stand mit 17 für ihn auch fest: „Ich werde Kunstgießer.“ Damals war er ein Exot. Die meisten anderen seines Mittlerereife-Jahrgangs traten eine Bank- oder Versicherungslehre an. Hofmeister ging zur Kunstgießerei Mair am Münchner Gollierplatz. Drei Jahre lernte er dort. Fünf Gesellenjahre folgten. 1992 machte er den Meister.

Dass Hofmeister heute in Höhenrain fertigt und lebt – er wohnt dort mit seiner Lebensgefährtin und den drei gemeinsamen Kindern -, hat auch mit seinem Großvater zu tun. Dieser hatte das Grundstück in der Nähe des Sportplatzes bereits in den Sechzigerjahren erworben und darauf eine Gießerei errichten wollen. Doch daraus wurde nichts. Hofmeisters Vater erbte das Gelände und half dem Sohn beim Start. Er baute eine Garage, da hinein kam die Werkstatt. Der Betrieb wuchs. Es folgte ein zweites Gebäude mit Werkstatt- und Wohntrakt. Erst arbeitete Hofmeister allein, heute sind sie zu acht. Das Unternehmen vergrößerte sich in dem Maße, in dem auch die Aufträge stiegen. Gesundes Wachstum nennt man dies wohl.

Hofmeister sieht sich übrigens nicht im mindesten als Künstler, sondern als Handwerker, der Kunst fertigt. Überall in der Werkstatt stehen Bronzeskulpturen aus verschiedensten Ateliers. Da sind die dicken Vögel, die allesamt so aussehen, als hätten sie tagelang durchgefuttert, um nur ja keinen Hunger leiden zu müssen. Da sind dünne lange Plastiken und die kleinen Skulpturen des Ammerlander Künstlers Ernst Grünwald. Sie alle lassen bei Hofmeister gießen. Und eben dieses Gießen ist eine Wissenschaft für sich. Meist bringen die Künstler ein Modell aus Ton. Dann tritt Hofmeister in Aktion. Am Anfang steht ein beratendes Gespräch mit dem Künstler über die Machbarkeit seines Vorhabens, die Kosten und wann er die fertige Plastik braucht. Als erstes wird dann eine Negativform aus Silikon gefertigt. An Hand dieser Form baut Hofmeister ein Positiv aus Wachs, das identisch ist mit dem Tonmodell des Künstlers. Die Wachsvorlage wird in eine Schamottmasse aus zerstoßenen Ziegeln und Gips mit Wasser aufgerührt eingebaut und mit Guss- und Luftkanälen versehen. Nach einer Viertelstunde bindet die flüssige Masse ab, der Block ist hart.

Er kommt in einen 700 Grad heißen, mit Pellets beheizten Trockenofen, in dem er eine Woche steht. In dieser Zeit schmilzt das Wachs aus dem Block und verbrennt. Sobald der Schamottquader abgekühlt ist, kann mit dem eigentlichen Bronzeguss begonnen werden. Erwärmt werden die Bronzeblöcke in einem sogenannten Trommelofen. In den Ofen ist ein Graphittiegel eingelassen, in dem die Bronze zum Schmelzen gebracht wird. Die erforderliche Temperatur liegt bei stolzen 1200 Grad. Ist die Bronze rot glühend und flüssig, wird sie vorsichtig in den Trichter des Blocks gegossen. Geht alles glatt, füllt die Masse den Hohlraum völlig aus. Bei kleineren Skulpturen ist das Metall nach ungefähr zwei Stunden erstarrt. Um an die Bronzestatue zu gelangen, wird der Schamottbrocken zerschlagen. Die Brösel werden nicht weggeworfen, sonst hätte Hofmeister auch ziemlich viel Abfall. Sie werden durch eine Mühle gedreht, weiter zerkleinert und wiederverwendet. Mit einem Wasserstrahl wird die Rohplastik gereinigt. Die bronzenen Guss- und Luftkanäle werden entfernt und wieder eingeschmolzen. Ein Ziseleur patiniert, mattiert, poliert die Plastiken, je nach Wunsch des Künstlers.

Bronze besteht übrigens zu 90 Prozent aus Kupfer und zu zehn Prozent aus Zinn. Sie ist nicht das einzige Material, das Hofmeister verwendet. Er verarbeitet auch Messing, Silber und Aluminium. Im Einkauf kosten zehn Kilogramm Bronze derzeit 70 Euro. Der Kurs für die Bronze, Hofmeister verwendet sie zu 80 Prozent, ist gerade sehr günstig. Der Preis für den fertigen Bronzeguss ist dann davon abhängig, wie groß der Zeit- und Arbeitsaufwand für Hofmeister und seine Leute ist.

Seine Berufswahl hat der 48-Jährige übrigens nie bereut. „Meine Arbeit ist vielfältig, und man kommt mit kreativen Leuten zusammen“, sagt er und macht sich wieder ans Werk.

Bundessiegerin dank Medusas Blick

von ...,

Text folgt.

Mit Gespür und Fingerfertigkeit

von Elke Peschel
Süddeutsche Zeitung vom 12. Dezember 2014

Text folgt.

Ausgezeichnetes Gesellenstück

von Tanja Buchka,

Text folgt.

Mit 'Medusa' auf Platz 1

von ...,

Text folgt.